Das Drehbuch zu Vanishing Point (VP) stammt von Guillermo Cabrera Infante. Weil er im Kuba Batistas kritische Artikel schrieb, wurde er 1952 kurzzeitig eingesperrt und schrieb danach unter dem Pseudonym G. Cain. In einem Interview machte er 1983 folgende Aussagen zu Vanishing Point (sinngemäß übersetzt).

Geboren am 22.4.1929 auf Kuba, zufällig im selben Ort wie Fidel Castro, starb er am 21.2.2005. Cain arbeitete 1969 an einem anderen Buch, mußte aber unterbrechen, um das Drehbuch für VP zu schreiben.

"Ich besuchte nie eine Autorenkonferenz. ... Das einzige einer Autorenkonferenz vergleichbare widerfuhr mir, als ich Richard Zanuck traf. Er fragte mich, was der Titel Vanishing Point (Fluchtpunkt) bedeutet. Ich erzählte ihm alles über lineare Perspektiven und das Zusammenlaufen der Lebenslinien eines Mannes. Er dankte mir und das wars. Der einzige Vorschlag kam vom Seniorchef Darryl Zanuck selbst. Ich war überrascht, daß der 80-jährige Mann überhaupt in Betracht zog, das Drehbuch zu lesen. Ich schrieb rein, was er vorschlug, eine kleine, verbindende Szene, aber mein Regisseur filmte sie nie."

(Autorenkonferenz: Das interpretiere ich als Erarbeitung eines Drehbuchs in der Gruppe durch Gedankenaustausch.)

Auf die Frage, ob die Übersetzung eines Drehbuchs in Bilder mit dem Unterschied zwischen geschriebenem und gesprochem Wort vergleichbar sei, antwortete Cain:

"Was der Betrachter auf der Leinwand sieht, ist das Spiegelbild meines Drehbuchs. VP ist mein Drehbuch, wie es auf dem weißen Spiegel der Leinwand erscheint, in Deluxe-Farbe, im Seitenverhältnis 1,85:1, in 24 Bildern pro Sekunde, in Stereo - viel mehr als ich schrieb oder jemals schreiben konnte. Es ist ein Film. Ich schrieb nur das Drehbuch. Dank John Alonzo, eines genialen Kameramanns, ist mein Drehbuch nun ein Stück Amerika, ein Kultfilm und ein sehr erfolgreicher Film. Ich schrieb einen Film über einen Mann mit einem Problem in einem Auto. Mein Regisseur machte einen Film über einen Mann in einem Auto mit Problemen. Autos sind in dem Film Schauspieler und der Film kann als Lobgesang auf Autos oder den Tod durch ein Auto angesehen werden."


Ich erwähne dann an dieser Stelle nochmal die Aussage des Stunt-Koordinators Carey Loftin, der unbedingt Challenger wollte: Carey erinnert sich daran, daß er extra Challenger anforderte "wegen der Qualität ihrer Drehstabfederung und der Pferdestärken. Es war ein wirklich robustes, gut laufendes Auto." (> Kowalskis letzte Fahrt)

Es gab also weder einen Hintersinn, noch eine bewußte Wortspielerei mit Challenger = Herausforderer.